FHC weiter obenauf
Mit einem am Ende ungefährdeten 28:22 (13:11)-Erfolg über den VfL Stade haben die Handballerinnen des Frankfurter HC am Sonnabend den Kontakt zu Spitzenreiter Rostocker HC nicht abreißen lassen. Dabei mussten die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte noch einem Vier-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Beste Werferinnen beim mannschaftlich geschlossen auftretenden Sieger waren Lin Lück (6/3) sowie Emy-Jane Hürkamp, Sandra Szary und Dajana Schnabel, die je vier Mal trafen. Ein gelungenes Comeback feierte Michéle Dürrwald nach vierwöchiger Verletzungspause. Der Rückraumspielerin gelangen drei Treffer. Zwei sehenswerte Aktionen lieferte zudem die junge Spielmacherin Lucie Wegner, als sie unmittelbar vor und nach der Pause Kamila Szczecina und Emy-Jane Hürkamp mit zwei „No-Look-Pässen“ bediente, was den Oderstädterinnen beim 14:11 den ersten größeren Vorsprung verschaffte.
Viele Fehler und uneffektive Abschlüsse in der Anfangsphase waren die Ursachen, dass die hellwachen Gäste nach einer Viertelstunde 7:3 vorn lagen. Wolfgang Dahlmann stellte um und brachte die nach vierwöchiger Verletzung wieder einsatzbereite Michéle Dürrwald ins Spiel. „Das war zwar so nicht unbedingt geplant, aber ihre Trainingsleistungen haben mich überzeugt und so konnte ich sie ohne großes Risiko einwechseln“, sagte der Coach. Das zeigte Wirkung, denn der FHC meldete sich zurück. „Wie sich die Mannschaft aus dieser Situation befreit hat, nötigt Respekt ab“, lobte Dahlmann. „Das ist letztlich auch die Qualität dieses Teams. Es liegt mit drei oder vier Toren zurück, wir stellen um und sie kommen wieder zurück.“
Beim 10:10 (25.) hatte Michéle Dürrwald den Gleichstand wiederhergestellt, Vlada Kosmina brachte danach mit einer starken Einzelaktion die Frankfurterinnen in Führung. Sehenswert das Anspiel von Lucie Wegner auf Kamila Szczecina Sekunden vor der Pause, das die Kreisläuferin zum 13:11-Halbzeitstand verwertete. Der FHC hatte das Spiel nun unter Kontrolle, baute den Vorsprung basierend auf einer guten Torhüterleistung von Valeryia Kurliandchyk auf 17:12 aus (39.) und geriet nicht mehr in Gefahr. Als bei den Gästen die Kräfte nachließen, brachte Dahlmann im Rückraum die 16-jährige Dajana Schnabel, die binnen fünf Minuten vier Treffer erzielte. „Da hat sie jede offene Tür angenommen“, freute sich der Coach.
Stimmen zum Spiel:
Wolfgang Dahlmann (Trainer Frankfurter HC)
Am Anfang fehlte uns die Effizienz im Positionsangriff, taktisch lief auch nicht alles wie gewünscht. Das hat Stade mit schnellem Gegenstoßspiel gnadenlos bestraft. Aber wir sind zurückgekommen. Es ist eine super Stimmung in der Mannschaft, sie trainieren engagiert, miteinander und füreinander. Kamila mit ihrer Erfahrung dirigiert und hilft der Mannschaft in der Abwehr. Die Torhüterinnen haben sich hervorragend ergänzt. Mein Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, damit wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn das gelingt, können wir uns auch nach oben orientieren. Aber es ist in dieser Staffel ein deutlich höheres Niveau als in der letzten Saison und niemand sollte enttäuscht sein, wenn wir noch einmal Punkte lassen. Man kann in dieser Liga alle Spiele gewinnen, aber auch verlieren. Dennoch hatte ich nicht erwartet, dass wir zu diesem Zeitpunkt so gut dastehen.
Michéle Dürrwald (Rückraumspielerin Frankfurter HC)
Eigentlich wollten wir heute nur testen, ob es geht. Aber da es gut lief, konnte ich länger als geplant spielen. Nach nur drei handballspezifischen Trainingseinheiten war das ganz okay. Wir wollten die Zuschauer mitnehmen und das ist uns glaube ich gut gelungen. Man merkt, dass das Team will. Jeder spielt für jeden und das wird im Saisonverlauf immer deutlicher. Vielleicht können wir ja doch noch mehr erreichen, als das anfänglich den Eindruck hatte. Wir steigern uns von Spiel zu Spiel.
Lucie Wegner (Rückraumspielerin Frankfurter HC)
Die Mannschaft war heute super, wir haben einfach gerade einen Lauf. Die Teamdynamik funktioniert im Moment und es macht einfach nur Spaß, zu spielen.
Statistik:
Frankfurter HC: Mandy Schneider, Valeryia Kurliandchyk, Ashley Busse – Kamila Szczecina 3, Emy-Jane Hürkamp 4, Sandra Szary 4, Lucie Wegner, Michéle Dürrwald 3, Dajana Schnabel 4, Fabienne Fournier (0/1), Lin Lück 6 (3/4), Dasha Butomo (0/1), Gina Kaczmarek 1, Vlada Kosmina 3, Trainer: Wolfgang Dahlmann.
Siebenmeter: FHC 5/3, VfL 3/1, Zeitstrafen: FHC 3, VfL 5
Schiedsrichter: Joshua Köppen, Luka Preibsch (Berlin)
Zuschauer: 243
Spielfilm: 1:2 (5.), 2:3 (10.), 3:7 (15.), 7:9 (20.), 10:10 (25.), 13:11 (HZ), 15:11 (35.), 18:13 (40.), 21:15 (45.), 22:16 (50.), 26:20 (55.), 28:22 (EN).
01 | Rostocker HC | 20 | 142 | 36:4 |
02 | Frankfurter HC | 20 | 41 | 29:11 |
03 | SV Grün-Weiß Schwerin | 20 | 62 | 28:12 |
04 | Pfeffersport Berlin | 20 | 53 | 26:14 |
05 | Buxtehuder SV II | 20 | 103 | 24:16 |
06 | SV Henstedt-Ulzburg | 20 | 97 | 23:17 |
07 | SG Todesfelde/Leezen | 20 | 8 | 21:19 |
08 | TSV Wattenbek | 20 | 16 | 18:22 |
09 | VfL Stade | 20 | -11 | 17:23 |
10 | HSG Mönkeberg/Schönkirchen | 20 | -108 | 11:29 |
11 | Berliner TSC | 20 | -168 | 6:34 |
12 | MTV Heide | 20 | -235 | 1:39 |